Das geheimnisvolle Hinterland von Gran Canaria – ein Ort an dem die Zeit stehengeblieben ist
Kleine, verschlafene Bergdörfer erstrecken sich entlang der engen, kurvigen Landstraßen, über die gelegentlich einmal betagte Busse rumpeln, in denen die Bauern manchmal noch immer ihre Waren transportieren. Kopfsteingepflasterte, alte Dorfstraßen winden sich zwischen den kleinen, weißen Häuschen im Dorf, in denen schon unzählige Generationen nacheinander gelebt haben. Freundliche, aufgeschlossene Menschen, die in kleinen, einfachen Gasthäusern eine einfache, ehrliche aber unglaublich wohlschmeckende Küche auftischen: das ist das Gran Canaria, dem die allerersten Touristen in den siebziger Jahren noch überall begegnet sind.
Dieses Gran Canaria gibt es noch immer – das Landesinnere und vor allem das wilde, raue Bergland rund um Roque Nublo und den Pico de las Nieves ist wie eine Zeitmaschine: es hat das ursprüngliche Gran Canaria und die einfache, aber glückliche Lebensweise der Menschen hier bis heute bewahrt. Hier hat sich seit vielen Jahren kaum etwas verändert.
Das Leben einfach einmal genießen
Die vielen Kiefernwälder und die von den schroffen und kargen Felsen geprägte Landschaft und die kleinen, beschaulichen und weit abgelegenen Dörfer mit ihren freundlichen Menschen sind ein Geheimtipp für alle, die das “wirkliche” Gran Canaria kennenlernen wollen – abseits von den Touristenströmen und der Hektik an den Stränden, die es ja erst seit ein paar Jahrzehnten gibt. Viele verirren sich aber nicht ins Hinterland.
Hier kann man einfach einmal abschalten – und das Leben genießen. Die Zimmer in den wenigen kleinen Herbergen sind einfach aber sauber, die Bedienung ist immer freundlich und immer für ein kleines Schwätzchen bereit. Wundere dich nicht, wenn man dich auch einmal einlädt zum Trauben pflücken auf dem Weinberg oder zum Ziegen melken – das gehört hier einfach dazu.
Das Essen, das man in den kleinen, gemütlichen Gaststuben bekommt ist oft schlicht – ganz landestypisch – aber von hervorragender Qualität und selbst für einheimische Verhältnisse meist recht kostengünstig. Viel braucht man nicht, um es sich gut gehen zu lassen.
Warum nicht einfach einmal zu Fuß?
Über die schmalen und kurvigen Landstraßen kommt man auch mit dem Auto nur langsam voran – und meist gar nicht überall hin. Man kann sich auch ganz einfach zu Fuß aufmachen ins Landesinnere nach Tejeda und nach Artenara, mit dem Rucksack und in entschleunigtem Tempo.
Belohnt wird man auf dem Weg mit einer unglaublich schönen und beeindruckenden Landschaft, die es so nirgendwo anders gibt und mit traumhaften Fernblicken von vielen höher gelegenen Punkten aus. Von Tejeda kann man an vielen Stellen sogar bis nach Teneriffa blicken, das immerhin gut 100 km entfernt ist.
Man kommt dann direkt vorbei an den vielen Wahrzeichen Gran Canarias, dem Roque Nublo, den immer noch bewohnten Höhlenwohnungen in San Matias oder dem ehrfurchtgebietenden Montanon Negro, einem uralten, heute erloschenen Vulkan, von dessen Spitze aus man den ganzen Norden Gran Canarias überblicken kann. Über viele kleine Barrancos, die meiste Zeit im Jahr ausgetrocknete Flusstäler, kann man dann auf schmalen Pfaden bis hinunter zum Meer absteigen.
Unterwegs kann man dann einfach das Leben genießen – an einem der schönsten und lebenswertesten Orte der Welt.